Vergangenen Freitag fand in Heidelberg die Jahrestagung des Bundesverbandes der Kehlkopfoperierten statt. Wenn man keinen Kehlkopf mehr hat, ist es sehr schwierig, sich zu artikulieren. Nach solch einer Operation, meist wegen Kehlkopfkrebs, steht man als Patient den „normal“ sprachfähigen Menschen hilflos gegenüber. Es gibt Techniken, um eine Ersatzsprache zu lernen, das ist mühsam.

Irgendwann möchte der/die Betroffene aber auch wieder am täglichen Leben teilhaben. Man hat Bedenken, ob man in der Öffentlichkeit noch akzeptiert wird. Dies ist ein Beispiel, wie wichtig Selbsthilfeorganisationen im täglichen Leben sind. Betroffene helfen Betroffenen, mit dieser Belastung fertig zu werden, können ihnen Ratschläge geben, sie aufklären über Hilfen in der Rehabilitation und im Alltag, Selbstvertrauen stärken.

Das Heidelberger Selbsthilfebüro in der Alten Eppelheimer Straße steht für viele Problemsituationen zur Hilfestellung bereit. Auf der Homepage sind derzeit 195 Selbsthilfegruppen gelistet, die meisten mit einer Webadresse. Auch wenn manche Gruppen vielleicht nicht mehr aktiv sind, zeigt das, wie groß das Bedürfnis ist, sich auszutauschen, aus der Isolation zu kommen und dazuzulernen.

In der Veranstaltung wurde aber auch die zukünftige Entwicklung der Selbsthilfegruppen betrachtet. Es hat sich gezeigt, dass die persönliche Kontaktnahme immer häufiger auf digitalem Weg stattfindet. Selbsthilfegruppen ändern sich häufig, manche Teilnehmer bleiben weg, neue kommen dazu, Ansichten ändern sich, neue Informationen werden unterschiedlich bewertet. Die digitalen Medien werden auch deshalb immer mehr als alleinige Informationsquelle genutzt, auch weil sie aktuelle Entwicklungen schnell darstellen.

Auch hier kann das Selbsthilfebüro in Heidelberg helfen. Die SPD hat deshalb eine Erhöhung des Personalkostenzuschusses von 6.250 € / Jahr zum Umbau des Teams und Ausbau der Arbeit im Haushalt 2019/20durchgesetzt.


Heidelberger Selbsthilfebüro
Tel.: 06221–18 42 90
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