Das jahrelange Ignorieren der Schadstoffbelastungen in Städten aus dem motorisierten Individualverkehr stellt uns jetzt vor riesige Herausforderungen. Sehenden Auges wurden in den vergangenen Jahren nicht die zur Abwendung weiterer schädlicher Folgen erforderlichen Maßnahmen eingeleitet bzw. blindlings den Aussagen der Automobilindustrie geglaubt.

Nun wissen wir, dass in betrügerischer Absicht gehandelt wurde und wir Verbraucher/Autobesitzer sind die Dummen. Nach wie vor weigert sich die Autoindustrie echt wirksam einzulenken und eine kostenlose Hardwareumrüstung anzubieten. Nun sind also Fahrverbote möglich – aber nach welchen Regeln? Die Blaue Plakette lehnt der Verkehrsminister ab, schafft aber kein anderes Instrument. Dies kommt einer systematischen Verweigerungshaltung gleich. Auf der anderen Seite kommen über diese Diskussion jetzt ein paar Themen auf den Tisch, die Städte und Ballungsräume schon lange auf der Agenda haben: die Stärkung des Umweltverbundes, die ökologische und sozialverträgliche Nutzung von Straßen und Plätzen. Konsequent geht dies nur mit mehr Investitionen in den ÖPNV und Radwege, um deren Attraktivität und Sicherheit zu erhöhen.

Wir alle werden weiter denken müssen. Die Städte müssen mehr Unterstützung von Bund und Land einfordern, um die Finanzierungsgrundlage zukunftsfest zu machen. Wir wollen die Chancen der momentanen Debatten hin zu einer wirklichen Verkehrswende nutzen. Andere Länder sind hier z. T. schon weiter. Während bei uns immer noch viel zu sehr auf das Auto auch im innerstädtischen Verkehr gesetzt wird, verstärkt sich in vielen europäischen Städten der Trend zugunsten Bus und Bahn, zu Fuß und mit dem Fahrrad. Außerdem müssen künftig die Möglichkeiten der Digitalisierung eingesetzt werden zur intelligenten Nutzung und Steuerung aller Verkehrsmittel. Auch bisher Undenkbares muss erwogen werden wie die Einführung der City-Maut anstelle von Fahrverboten.

Einladung: Veranstaltung zu Smart Mobility am 21.4.

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