Zwei starke Heidelberger Frauen, beide in der SPD, trafen sich letzte Woche im privaten Umfeld, und die Kamera lief mit: die ehemalige Oberbürgermeisterin Beate Weber (1990-2006) und die designierte Bürgermeisterin für Familie, Soziales, Bildung und Chancengleichheit, Stefanie Jansen. Bei Beate Weber fiel mir als erstes ein Slogan ein, der damals kurz nach ihrem Amtsantritt in der Stadt plakatiert wurde: „Rio verhandelt, Heidelberg handelt“ – eine Art der Politik, offen zu sagen, wohin man (in diesem Fall im Umweltschutz) strebt.
Es kam eine Epoche der Bürgerbeteiligung, die für viele Bürger und Bürgerinnen, die lange Zeit vergeblich versucht hatten, ihre Anliegen in der Stadtverwaltung einzubringen, eine neue Ära bedeutete: Stadtteilkonferenzen, Bürgerämter, Bürgerbeteiligung, Gehörtwerden. Diese Art der Politik hat sich fest etabliert, es gibt eine selbstbewusste BürgerInnenschaft.
Ein immer wiederkehrendes Thema, das von Beate Weber aufgenommen wurde, ist die Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen. Inzwischen gibt es eine „Dienstvereinbarung zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern“ in der Stadtverwaltung. Der aktuelle Bericht dazu zeigt, dass weit mehr Frauen eine Höhergruppierung (63,9%) erreichen als Männer (36,1%) Aber: in der Führungsebene gab es bisher keine BürgermeisterIN!
Die Corona-Pandemie hat auch gezeigt, dass im Krisenfall es immer noch die Frauen sind, die zurückstecken und den Haushalt, die Kinderversorgung übernehmen. Nicht immer funktioniert z.B. home office mit Kleinkind! So ist es sehr erfreulich, mit Stefanie Jansen nun eine erfahrene Sozialbürgermeisterin zu haben, die umfangreiche Berufserfahrung im Sozialbereich hat und sich als Heidelbergerin bei uns bestens auskennt.