In der letzten Gemeinderatssitzung hatte die SPD beantragt, dass der Betrachtungsraum zur Erweiterung der Bautätigkeiten der Universität im Neuenheimer-Feld (NF) nicht auf die vorgeschlagene sog. „Rote Linie“ in den Handschuhsheimer Feldern und südlich des Neckars beschränkt werden soll, sondern auf die ganze Stadt ausgeweitet wird. Damit haben die Universität und die Stadt mehr Freiheit für ihre Planung und nicht weniger, wie kritisiert wurde. Kurze Wege, um sich zu Besprechungen zu treffen, sind sicher angenehm und sinnvoll bei den vielen biomedizinischen Forschungsinstituten im Campus, zum gegenseitigen Besuch von Veranstaltungen und persönlichen Kontakten. Aber gilt dies auch für das Südasieninstitut, das Max-Planck-Institut für Völkerrecht und die Pädagogische Hochschule? Auch wenn das MPI gerade renoviert wurde – Interessenten für diese Räume gibt es sicherlich. Das NF ist vor allem ein Campus der Natur- und der Medizinwissenschaften und der Kliniken mit ihrer eigenen Infrastruktur. Das Gebäude der „Alten Chirurgie“ steht bald zur Verfügung für neue Nutzungen. Grundsätzlich aber findet gedanklicher Austausch von Wissenschaftlern zunehmend digital statt. Wir leben im Zeitalter des Internets, und es gilt, die vielen neuen Möglichkeiten der digitalen Welt der Wissenschaften entsprechend zu nutzen.

Der Universität ist es unbenommen, Planungen für den Bereich innerhalb des Campus zu entwickeln. Jahre werden vergehen, in denen sich viel verändern wird. Wenn der Raum aber nicht reicht, ist es sinnvoller, frei zu planen und zu schauen, welche Lösung die beste ist. Wir sollten uns nicht von vorne herein Scheuklappen aufsetzen. Deshalb begrüßen wir, dass unser Antrag mit großer Mehrheit vom Gemeinderat beschlossen wurde.