SPD-Fraktion gratuliert zu „90 Jahre AWO Heidelberg“

Die SPD-Fraktion im Heidelberger Gemeinderat gratuliert der Arbeiterwohlfahrt Heidelberg herzlich zum 90. Geburtstag!

Gerne vertrat die Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Anke Schuster Oberbürgermeister Dr. Würzner bei dem Jubiläumsfestakt in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte und überbrachte die besten Wünsche von Fraktion und Stadt zu diesem runden Geburtstag.

Die AWO Heidelberg kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: Im Jahr 1925 beschließt die Arbeiterwohlfahrt Heidelberg eine eigene Satzung und wird offiziell in das Vereinsregister eingetragen – zuvor war die AWO eine Unterorganisation der SPD. Die ersten Jahre sind geprägt von solidarischer Selbsthilfe vor Ort, besonders für Kinder und Arbeitslose. Im März 1933 wird die AWO von den Nazis verboten, Vermögen und Liegenschaften werden beschlagnahmt. Auch 40 weitere Arbeitervereine werden in Heidelberg verboten und aufgelöst. Obwohl die AWO Heidelberg erst 1947 wieder offiziell als Verein angemeldet ist, hat sie sich aus den Ortsvereinen heraus bereits kurz nach dem Krieg reorganisiert. Schnell werden Ferienlager für Arbeiterkinder organisiert und eine Kindertagesstätte eingerichtet. Der enthusiastische Aufbruch nach dem Krieg war vor allem dem AWO-Frauen zu verdanken, die später liebevoll die „Königinnen“ genannt wurden. Nach fast 20 Jahren Zwangspause veranstaltet die AWO im Sommer 1951 die erste Kindererholung auf dem Bierhelder Hof – mitermöglicht durch die Unterstützung der Amerikaner.

Heute ist die AWO ein modernes Dienstleitungsunternehmen, wie es der ehemalige Vorsitzende Dieter Bächstädt formulierte. Und zwar eines, das seinen sozialdemokratischen Wurzeln immer treu geblieben ist. Ob in den Kindertagesstätten, den Kinder- und Jugendtreffs, den vielfältigen Beratungsangeboten bis hin zu den Senioreneinrichtungen – immer stehen die Menschen, ob jung ob alt, im Mittelpunkt – Menschen mit ihren Bedürfnissen, Sorgen und Wünschen. Tagtäglich leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO „Dienst am Menschen“ und zwar stets mit der Überzeugung, dass unsere Gesellschaft ein solidarisches Miteinander benötigt. Allen Ehren- und Hauptamtlichen dankt die SPD-Fraktion von ganzem Herzen für die großartige Arbeit, die die Arbeiterwohlfahrt auf diese Weise seit Jahrzehnten leistet.

Zur Tradition der AWO gehört aber auch sich einzumischen – die Politik, das Gemeinwesen unermüdlich zu fordern und damit eine gerechte Teilhabe aller Menschen am sozialen Leben in Heidelberg zu fördern. Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger, gleich welcher Hautfarbe, Geschlecht, Alters oder finanzieller Möglichkeiten. Dass Heidelberg seit 2007 regelmäßig den Bericht zur sozialen Lage auflegt, ist ein Resultat dieses Einmischens in die Kommunalpolitik – und das ist gut so. Unser Wunsch für die AWO: Bleiben Sie dieser unermüdliche Mahner – bleiben Sie die starke Stimme für ein soziales Miteinander in Heidelberg!

Menschlichkeit und Solidarität sind gerade in diesen Tagen mit den vielen Menschen auf der Flucht, die bei uns Zuflucht suchen, wieder aufs Neue gefragt. Dass die AWO Heidelberg auch hier ihren Beitrag leisten will begrüßen wir sehr.