…ist wieder einmal ein Wahlkampfrenner mancher Gruppierungen in Heidelberg.
Die Brücke würde ein Naturschutzgebiet von Europäischem Rang überqueren, das etlichen vom Aussterben bedrohten Vogelarten Raum und Nahrung bietet. Ein solches Bauwerk ist juristisch nur zulässig, wenn die Verkehrsbelastung in der Berliner Straße unzumutbar hoch ist und alle Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung ausgeschöpft sind. Die Verkehrsbelastung dort beschränkt sich allerdings auf die Spitzen im Berufsverkehr morgens und nachmittags jeweils ca. 2-3 Stunden, die übrigen 18-20 Stunden laufen normal.
Was würde aber ein solcher Bau bedeuten? Er müsste, um großen Schiffen auf dem Neckarkanal die vorgeschriebene Höhe zu gewährleisten, dieselben Ausmaße haben wie die Ernst-Walz-Brücke, jedoch schmaler, da ohne Straßenbahn. Die Zufahrt vom „Rittel“ müsste voraussichtlich die OEG-Schienen untertunneln und dann in die Höhe über den Neckarkanal steigen, der parallel zum Altneckar verläuft.
Sie durchschneidet zwei große Wieblinger Wohnbereiche, in einem Stadtteil, der bereits von Schnellstraßen umgeben ist.. Das Ziel der Universität ist es, den Campus mit seinen Garagen im Neuenheimer Feld verkehrsarm zu halten. Deshalb verlangt die Universität den Ausbau des Klausenpfades entlang des Campus. Völlig ungeklärt ist jedoch, wie es dann weitergehen soll. Der zu erwartende Verkehrsdruck kann nicht durch die Berliner Straße und über den jetzt schon überlasteten Hans-Thoma-Platz nach Norden abfließen. Die Alternative wäre ein Anschluss an die Autobahn in Dossenheim, der sog. Zubringer Nord durch das Handschuhsheimer Feld mit seinen Gärten und landwirtschaftlichen Flächen, einem wichtigen Naherholungsgebiet für die Heidelberger Bevölkerung. Er ist aus guten Gründen bei der Handschuhsheimer Bevölkerung politisch nicht durchsetzbar. Verzichtet man aber auf den Zubringer, würde man in Heidelberg die teuerste Garagenzufahrt aller Zeiten bauen. Die Kosten — nicht nur die finanziellen! — sind nicht zu vertreten.

Die SPD lehnt deshalb die 5.Neckarbrücke und den Ausbau des Klausenpfades ab und hat dies in ihrem Kommunalwahlprogramm festgeschrieben.