RNZ 8.6.2013 „Gemeinderäte schicken den Kreativbeauftragten in die Wüste“
„Die Einrichtung und Besetzung einer Stelle für eine wissenschaftliche MitarbeiterIn für den Bereich Kreativwirtschaft in der Verwaltung im Amt für Stadtentwicklung und Statistik zeigt zuallererst einmal unser klares Bekenntnis zur Kreativwirtschaft in der Stadt“, so SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Schuster, „ dass es für Herrn Zumbruch bei der Wahl nicht gereicht hat, bedauern wir für ihn ganz persönlich. Das Ergebnis war jedoch keineswegs knapp, sondern sehr eindeutig, was für die Qualifikation der gewählten Bewerberin spricht.“
Keinesfalls sieht die SPD-Fraktion den Kreativbeauftragten in die Wüste geschickt, denn neben der wissenschaftlichen Stelle in der Verwaltung, ist ja auch die Stelle des Zentrumsmanagers des Kreativzentrums „ehemalige Feuerwache“ vakant. Mit seinen Fähigkeiten und seinem Bekanntheitsgrad in der Kreativszene wäre Herr Zumbruch nach Meinung der SPD-Fraktion hier optimal geeignet. „Zudem ist die ehemalige Feuerwache ja eigentlich auch sein Baby“, so stellv. Fraktionsvorsitzender Michael Rochlitz.
Irritation hat bei der SPD-Fraktion nicht das eindeutige Ergebnis im Haupt- und Finanzausschuss ausgelöst, sondern das im Vorfeld vom Oberbürgermeister vorgeschlagene aufwendige Verfahren zur Besetzung der Stelle als wissenschafliche MitarbeiterIn. „Üblicherweise wird eine solche Stelle sonst immer aus der Verwaltung heraus selbst besetzt ohne Votum der Gemeinderäte“, so Karin Werner-Jensen. Stattdessen habe der Oberbürgermeister die Stelle ausschreiben und die Vorauswahl durch eine Personalfindungskommission erstellen lassen, die sonst nur bei der Berufung von Bürgermeister- und Amtsleiterstellen üblich sei.
„In dem Augenblick, wo aber eine Ausschreibung erfolgt, muss sie auch „echt“ sein, d.h. ergebnisoffen. Alle BewerberInnen – hier immerhin 120- müssen dieselben Chancen haben.“ Für eine Scheinausschreibung sei die SPD nicht zu haben. Mit der Besetzung der Stelle und dem Start des Kreativzentrums sieht die SPD-Fraktion die Kreativwirtschaft in Heidelberg gut aufgestellt.