Vorhang auf: Heidelberg 2009 – Eifrige Köpfe rechnen, es gilt stärkste Kraft im Gemeinderat zu werden. Es gilt den Umstand des dHondtsche Verfahren ausnutzen, das kleine Parteien mit eigenen Listen bei der Auszählung begünstigt. Dafür muss man mit möglichst vielen Listen antreten.
Zweiter Akt: Ein Zwist zwischen Brüdern und Schwestern im Geiste wird initiiert. GAL und GRÜNE gehen mit getrennten Listen in den Wahlkampf. Die Kandidatur grüner Mitglieder auf der GAL-Liste wird vorausschauend erlaubt. Die Kommunalwahl nimmt Ihren Lauf.
Dritter Akt: Man sieht jubelnde Menschen. Die Rechnung ist aufgegangen. GRÜNE erhalten 6 Sitze, die GALier 4. Nun gilt es, die Macht zu bündeln. Erst einmal über den schnellen Weg- flink wird eine Fraktionsgemeinschaft mit generation HD gebildet. Aufsichtsratsposten winken.
Vierter Akt: Heidelberg Herbst 2009 Lange Gesichter – der Machtanspruch der Fraktionsgemeinschaft wird durch ein solidarisches Zusammenstehen aller anderen Fraktionen im Gemeinderat ausgehebelt. Jetzt ist klar, die Brüder und Schwestern im Geiste müssen wieder zueinander finden, nur so sichert man sich das Vorschlagsrecht für den Sozial- und Kulturbürgermeister. Es gilt den richtigen Zeitpunkt abzuwarten.
Letzter Akt: Heidelberg 2011 – ein Jahr vor der Bürgermeisterwahl. Die Zeit ist reif. GRÜNE entscheiden, dass künftig grüne Mitglieder nicht mehr auf anderen Listen kandidieren dürfen. Zwei GAL/GRÜNE StadträtInnen ziehen Ihre Konsequenzen und verlassen die GAL.
Ungewollt vollenden sie, was von langer Hand geplant. Die GRÜNEN sind am Ziel. Vor dem Scherbenhaufen der Demokratie bricht Jubel auf der Bühne aus – der Vorhang fällt – beim Publikum bleibt zurück – ein fahler Geschmack.