– eine Bereicherung im Beratungsangebot
Im Jahr 2030 werden 50% mehr Menschen in Deutschland auf Pflege angewiesen sein als noch in 2007, so die neueste Modellrechnung des Statistischen Bundesamtes. In Baden-Württemberg liegt die Zunahme sogar bei 58%!
Natürlich wirkt sich diese Entwicklung auch auf den Anteil der Älteren (insbesondere der über 80jährigen) und Pflegebedürftigen in Heidelberg aus. Der Umgang mit dem demografischen Wandel ist eine der entscheidenden Zukunftsfragen unserer Gesellschaft. Auf die Kommunen als die Orte der Daseinsvorsorge kommen dabei besondere Herausforderungen und Veränderungen zu. Eine davon ist die Beratungsmöglichkeit für alle, die Unterstützung und Beratung bei Pflegebedarf suchen und als Angehörige Hilfe brauchen.
Wir freuen uns, dass Heidelberg nun auch die Möglichkeit hat, einen sog. „Pflegestützpunkt“ einzurichten. Es bedeutet einen Ausbau der seit 1992 bestehenden IAV-Stelle (Informations-, Anlauf- und Vermittlungsstelle) in der Dantestraße. Damit ist die kostenlose und neutrale Beratung auch in Heidelberg dauerhaft gesichert.
Pflegestützpunkte haben vielfältige Aufgaben: Z.B. informieren sie über alle Unterstützungsmöglichkeiten, damit hilfsbedürftige Personen trotz Alter, Krankheit oder Behinderung in der gewohnten Umgebung bleiben können; sie geben Auskunft über teilstationäre und stationäre Einrichtungen und beraten bei der Pflegeheimsuche, helfen bei der Erledigung der Formalitäten, informieren natürlich auch über Finanzierungsmöglichkeiten und unterstützen bei der Planung und Durchführung von baulichen Veränderungen in der Wohnung bzw. im Haus.
Natürlich ist die Einrichtung eines Pflegestützpunktes eine Verbesserung im städtischen Beratungsangebot für ältere Menschen; doch wir sollten in einem Jahr prüfen, ob dieser eine Stützpunkt mittel- und langfristig ausreichend ist.
Immerhin hat z.B. die Ludwigshafen inzwischen in seinem Stadtgebiet 5 (!) Pflegestützpunkte eingerichtet.