Nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern für den Ernstfall gewappnet sein – das forderte die SPD schon vor zwei Jahren von Oberbürgermeister Würzner. Nun ist es soweit – der Abzug der US-Truppen ist beschlossene Sache. Alles Gesundbeten hat nicht gewirkt. Schade um das Geld für Lobbybüro und Besuche in den USA.
Jetzt ist es nötig, in die Zukunft zu schauen, die vier Jahre Zeit, die uns noch bleiben, sind schnell vorbei. Da ein konkreter Plan B, wie in Mannheim, offenbar nicht vorliegt, ist zügiges Handeln gefordert, schließlich schläft Mannheim nicht und wird ebenfalls Wohnungssuchende aus der Region anziehen, die dann nicht mehr an dem üppigen Wohnraum in Heidelberg interessiert sind.
Wir haben es hier mit einer der gravierendsten Veränderungen in der Stadt seit Jahrzehnten zu tun. Die Verwaltung muss jetzt ihre Planungskapazitäten endlich auf den Süden der Stadt konzentrieren und stadtentwicklungspolitische Vorstellungen für diese Flächen entwickeln. Für uns ist klar, dass die Bürgerinnen und Bürger aus Kirchheim, Rohrbach und der Südstadt in diesen Prozess frühzeitig mit eingebunden werden müssen. Die Erfahrung hat jetzt gezeigt, dass es auch keinen Sinn hat, auf einen verzögerten Abzug in Patrick-Henry-Village zu hoffen. Die Wunschvorstellungen der Stadt sind für die US-Truppen schlichtweg nicht relevant, darüber darf man sich keine Illusionen mehr machen.
Die stadtplanerische Herausforderung ist groß, sie bietet aber auch Chancen für neue Projekte. Bei der schwierigen Haushaltslage, die sich absehbar nicht verbessern wird, müssen alle Investitionen geprüft werden. Nun ist Kreativität gefragt – alles muss auf den Prüfstand, auch die geplanten Großprojekte!