SPD-Fraktion Heidelberg setzt sich für eine Sozialquote zur sozialen Durchmischung der Wohnquartiere ein
Heidelberg ist eine Stadt der Vielfalt. Die Heidelberger Stadtteile spiegeln die soziale Vielfalt aber unterschiedlich wieder. Bei der Diskussion des Handlungsprogramms Wohnen reflektieren die Fraktionen des Gemeinderates die Vorstellungen der Stadtverwaltung, wo regulative Eingriffe in das Sozialgefüge von Stadtteilen durch wohnungspolitische Beeinflussung des Wohnungsmarktes sinnvoll sind.
SPD-Stadtrat Andreas Grasser betont: „Die SPD-Gemeinderatsfraktion setzt sich im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss bei der Beratung des Handlungsprogramms Wohnen dafür ein, das wohnungspolitische Konzept von Mark Twain Village zum Maßstab für neue Wohnungsbauprojekte in Heidelberg zu machen. Dieses sieht 40 % geförderte Mietwohnungen mit gestaffelten Kaltmieten von derzeit 5,50 bis 8 € pro m² und weitere 30 % geförderte Eigentumswohnungen für „Schwellenhaushalte“ vor. Diese Grundsatzentscheidung bleibt für eine je nach Quartier angemessene, vernünftige Stadtplanung hinreichend flexibel: In Ausnahmefällen soll die Möglichkeit bestehen, von diesem Grundsatz abzuweichen, sofern andere prozentuale Vorgaben in einem betroffenen Quartier gesellschaftlich besser geeignet sind, um ein sozial durchmischtes Quartier herzustellen.“
Irmtraud Spinnler, Sprecherin für die SPD-Fraktion im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss, weist darauf hin: „Auch die Stadt Mannheim erwägt aktuell eine Sozialquote im Wohnungsbau, die besagt, dass bei einem Neubau mit mehr als zehn Wohneinheiten mindestens 30 Prozent davon für einen Mietpreis von maximal 7,50 Euro pro Quadratmeter angeboten werden müssen. Eine regionale Ausgewogenheit der Mietpreisniveaus in den Städten des Rhein-Neckar-Kreises ist sowohl für ortsansässige junge Familien und deren Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Stadt als auch für Menschen in unteren Lohngruppen dringend geboten, weil sie wesentliche alltägliche Aufgaben für die Stadtgesellschaft in den Stadtteilen übernehmen und sonst aus finanziellen Gründen ins Umland abgedrängt und zum stadtverkehrsbelastenden Pendeln veranlasst zu werden drohen.“