Die Bestimmung der Stadthalle Anfang des 20. Jahrhunderts war: „Haus zu sein für Konzerte und ein breigefächertes kulturelles Leben der Bürgerinnen und Bürger“ als Wahrzeichen des „Wohlstands, Gedeihens und Glücklichseins“. Die quasi Umwidmung in ein modernes Kongresshaus fand erst rund 80 Jahre später statt! – und sind wir mal ehrlich: moderner Konferenzbetrieb und Festcharakter haben nur leidlich zueinander gepasst. Immer wieder wurden die Unzulänglichkeiten des Gebäudes in Bezug auf den Bedarf an Ausstellungsflächen oder moderner Seminarräume bemängelt.
Es war somit richtig: „Ja“ zu sagen zu einem neuen, modernen, architektonisch herausragenden Konferenzzentrum in zentraler Lage am Bahnhof, um Heidelberg als Konferenzstandort zu erhalten. Mit dieser Entscheidung haben Verwaltung und Gemeinderat aber gleichzeitig die Verantwortung übernommen, ein neues, adäquates Nutzungskonzept für die Stadthalle zu finden. Warum nicht zurück zur ursprünglichen Bestimmung, der des „Konzert- und Festhauses“, wie der Entwurf von Waechter und Waechter jetzt nahelegt?

Die Stadthalle – ein Haus, in dem Bürgerinnen und Bürger ausgiebig feiern und festen können im großen Saal oder den kleinen: Abifeiern, Hochzeiten, Jubiläen und vieles mehr. Ein Haus mit einem interessanten Konzertsaal, guter Akustik und Sichtverhältnissen, das Heidelberg regional und national als Konzertadresse profiliert. Eine Nutzung, die das äußere Erscheinungsbild der Stadthalle unangetastet lässt und im Inneren verantwortungsvoll mit dem Erbe umgeht. Noch ist nichts konkret, die SPD-Fraktion würde dieser Idee gern eine Chance geben. Vielleicht wird der Traum ja Wirklichkeit mit dem in Aussicht gestellten finanziellen Engagement der vielen Liebhaber der Stadthalle und des Heidelberg Frühlings. Wir würden uns freuen. Auf alle Fälle ist ein Konzert- und Festhaus etwas, was passt: zur Stadthalle – zur Altstadt – zu Heidelberg.