Die Ablehnung des Baus einer Straßenbahn ins Neuenheimer Feld durch das Gericht in Mannheim bringt nicht nur die Stadt, sondern auch die Universität in eine schwierige Lage. Die Stadt kann nun auf lange Sicht nicht ihre Aufgabe für eine ordentliche Versorgung der Verkehrsteilnehmer mit öffentlichem Nahverkehr im Klinikum erfüllen, und die Universität wird weiter mit der von ihr selbst verursachten Verkehrsproblematik leben müssen. Die Baupolitik der Universität hat zu einer Überfüllung des Geländes geführt, ihre Verkehrsplanung besteht derzeit vor allem im Konzept vieler Parkhäuser, deren Andienung auf den Bau einer Neckarbrücke im Naturschutzgebiet zielt und noch mehr Autoverkehr verursacht. Das kann nicht die Lösung sein für die Umweltstadt Heidelberg. Der vorgesehene Masterplan Neuenheimer Feld soll unter anderem auch die Verkehrsplanung einbeziehen, vor allem aber die Gestaltung und Öffnung eines bisher als Fremdkörper empfundenen Areals, das nicht wirklich Teil der Stadt ist – ein notwendiges Ziel.
Jedoch ist er angesichts der enormen Arbeitslast der Stadtverwaltung durch die Planungsarbeiten zur Konversion derzeit nicht an erster Stelle. Die Entwicklung der Konversionsflächen ist eine große Chance für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums, den die Stadt dringend benötigt. Zusätzlich entwickeln sich bereits die Patton-Barracks und auch Teile der Campbell-Barracks zu interessanten Flächen für Start-up-Unternehmen und internationale Standorte für Zukunftstechnologien. Die Universität hat bisher das Angebot der Stadt abgelehnt, in Patrick-Henry-Village eigene wissenschaftliche Standorte zu schaffen und damit neue Wege zu gehen. Die Entwicklung der Konversionsflächen ist derzeit das wichtigste Projekt der Stadt, nachdem das Mobilitätsnetz durch die Klage der Universität massiv verkleinert wurde. Diese Entwicklung hat aus unserer Sicht Vorrang vor einem Prozess, der vorerst gescheitert ist. Dennoch werden wir weiter das Ziel einer ökologisch sinnvollen und effizienten Verkehrsplanung im Neuenheimer Feld verfolgen.