Die SPD schlägt die Einrichtung eines Fonds für unbegleitete Flüchtlinge in Heidelberg vor. Diesen Vorstoß machten Bürgermeister Dr. Joachim Gerner und die SPD-Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Anke Schuster am Montag. Ziel ist die gezielte Unterstützung von minderjährigen Flüchtlingen ohne Begleitung. „Die Situation insbesondere für Kinder und Jugendliche, die ohne Angehörige geflüchtet sind oder diese auf der Flucht verloren haben, ist besonders prekär. Hier müssen wir lokal besondere Handlungsmöglichkeiten ausschöpfen, um diesen jungen Menschen jede erdenkliche Hilfe zukommen zu lassen.“, so Prof. Dr. Anke Schuster. Neben einer teilweisen Ausstattung durch städtische Mittel könnte ein solcher Fonds nach den Vorstellungen von Dr. Gerner durch Spenden ergänzt werden. „Die Hilfsbereitschaft ist ungebrochen hoch. Was wir dringend brauchen sind neben Sachleistungen auch finanzielle Hilfestellungen für eine genügend große Ausstattung, um den jungen Menschen eine Perspektive zu geben“, so Gerner.
Darüber hinaus macht Dr. Gerner auf Probleme durch die Vorgaben des Kinder- und Jugendgesetzes des Bundes bei der Unterbringung der Betroffenen aufmerksam: „Es ist für die Unterbringungsqualität von älteren Jugendlichen nicht förderlich, wenn durch die gegebene Gesetzeslage eine vollstationäre Unterbringung von sämtlichen Minderjährigen vorgeschrieben wird. Stattdessen sollten dezentrale Unterbringungen in Wohngemeinschaften mit spezieller Betreuung möglich werden. Der Bund muss das Gesetz dringend und zügig nachbessern.“ Die kommunalen Entscheidungsträger richten ihren Appell an das zuständige Familienministerium unter Manuela Schwesig (SPD), die vor kurzem Heidelberg besuchte.