Der Bau des Marriott-Hotels wurde am 5.6. 2014 im Gemeinderat beschlossen. Vorausgegangen war eine lange Diskussion, in der die Interessen des Hotelkonzerns und die der Anlieger sowie der Naturschützer aufeinanderprallten. Nach dem ersten Entwurf eines großen Gebäudes, der den Anwohnern die Sicht auf den Neckar verstellt und die einzige in der Freizeit nutzbare Grünfläche gerade für körperbehinderte Anwohner zerstört hätte, konnte durch den Antrag der SPD, nur maximal die Hälfte des Areals zu bebauen und einen Park zu schaffen, ein Kompromiss im Bauausschuss gefunden werden. Der daraufhin vorgestellte Entwurf für die Gemeinderatssitzung war nach unserer Meinung allerdings nicht stadtbildverträglich, da ein riesiger Glaskubus keinerlei Bezug zur Umgebungsbebauung herstellte (Zitat: „Wie ein gestrandeter Wal“). Nun kann man über Geschmack ja streiten. Unser Antrag, die Fassadengestaltung zu ändern, fand jedoch eine große Mehrheit, sodass wir nun über eine verträglichere Gestaltung nachdenken können. Hier sollen nicht nur ästhetische Aspekte eine Rolle spielen, sondern auch ökologische und nutzerfreundliche. Die Gegner der Planung kritisierten den Verlust von Grünflächen sowohl für Mensch als auch Natur in einer vom Verkehr enorm belasteten Umgebung. Hier sollte ein Angebot geschaffen werden, indem man eine begrünte oder aus Naturmaterialien geschaffene Fassade entwirft, die den Anwohnern und der Natur in der Stadt einen Ausgleich schafft. Wir haben die Idee mit dem Investor diskutiert und meinen, dass ein solches Gebäude, das modernen architektonischen Ideen (Stichwort „vertical green“) entspricht, ein neuer Solitär in der Stadt werden und die verschiedenen Interessen versöhnen kann. Wir sind gespannt auf die Vorschläge der Architekten.