Von Dr. Karin Werner-Jensen

Im Jugendhilfeausschuss und im Ausschuss für Soziales und Chancengleichheit (beide 3.12.2013), Ausschuss für Bildung und Kultur (04.02.2014) und am Ende im Gemeinderat am 6.2.2014 wurde die Informationsvorlage „Heidelberg auf dem Weg zur Inklusion“ intensiv besprochen – ein langer Weg auch in den Ausschüssen für ein unglaublich wichtiges und inzwischen gesamtstädtisches Thema!

Inklusion kommt vom Lateinischen includere – einschließen. Alle Menschen, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren sollen, gleichermaßen geachtet, zu einer großen civitas/ Gesellschaft eingeschlossen/ zusammengeschlossen sein, ohne Ausgrenzungen, und gleichberechtigt an allen Prozessen des Lebens gemäß Begabung und Neigung teilnehmen können.
In diesem Sinne hat sich Heidelberg auf den Weg zu einer inklusiven Kommune gemacht. Handlungsfelder und Themen sind Bildung mit Kindertagesstätten und Schulen, Arbeit und Beschäftigung, (barrierefreies) Wohnen, Freizeit und Selbstvertretung.
Ein wichtiger Baustein sind die Gemeinschaftsschulen. Auch hier muss das Kindeswohl an erster Stelle stehen, das der behinderten und das der nicht-behinderten Kinder. Alle müssen sich gleichermaßen entwickeln können. Dies gelingt aber nur, wenn alle Lehrer und besonders auch Eltern mit einbezogen sind und achtsam miteinander umgehen. Dazu gehört auch, Ängste anzusprechen und miteinander immer wieder neue Lösungen zu finden.
Bei dem augenblicklichen Trend zur Gemeinschaftsschule darf nicht übersehen werden, dass durchaus nicht jedes behinderte Kind dort gut aufgehoben ist. Wir haben besonders in Heidelberg hervorragende Sonderschuleinrichtungen mit hochengagierten und qualifiziertem Personal – ich verfolge das seit 20 Jahren. Auch diese Alternative muss erhalten bleiben.
Inklusion bedeutet: Kleinere Gruppen, mehr qualifiziertes Personal, angemessene Räume und Ausstattung – und also viel mehr Geld. Und das muss die Politik zur Verfügung stellen. Die SPD ist dabei.
Aber dieser Weg ist „steinig und schwer“.