Straßennamen sagen viel über die Geschichte eines Landes oder einer Stadt aus, und manchmal zeigt es sich, dass sich eine Benennung aus der Historie heraus als ein Fehler entpuppte. Das hat sich bei z.B. bei der Treitschkestraße gezeigt, die inzwischen umbenannt wurde. Sicher wäre es aber kein Fehler, dem Vorschlag des Ausländerrats/Migrationsrats zu folgen, eine Straße oder einen anderen Ort nach Martin-Luther King oder Nelson Mandela zu benennen. Martin-Luther King wird seit über 20 Jahren in Heidelberg geehrt durch den NACCP, eine 100 Jahre alte amerikanische Organisation für die Gleichberechtigung Farbiger, und war in der Stadt oft Thema wissenschaftlicher Arbeit. Nach Abzug der US-Armee aus den Konversionsflächen wäre hier leicht ein geeigneter Ort, eine Straße zu finden, in der der Friedensnobelpreisträger geehrt werden könnte. Die Schwierigkeiten für Anwohner, die Adresse, Pässe, Bankverbindungen etc. ändern müssten, entfielen, weil das Areal derzeit unbewohnt ist. Gleiches gilt für den Namen des Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela, der schon Heidelberg besucht hat.
Dieser Gedanke beschäftigte uns beim Besuch der Campbell-Barracks durch die Gemeinderäte letzte Woche. Schön ist der Park um die Kommandantenvilla. Eine schwierige und teure Aufgabe wird es aber sein, die vielen großen Gebäude nutzbar zu machen, einiges wird man wohl auch abreißen müssen. Aber es zeigt sich, dass vieles der Wirtschaft zugute kommen kann und auch, dass unser Vorschlag, den Karlstorbahnhof in den Konversionsflächen unterzubringen, dort durchaus realisierbar ist. Damit könnte man diesem Areal ein internationales kulturelles Gesicht geben und einen lebendigen Akzent setzen. Den Namen „Karlstorbahnhof“ sollte man aber nicht ändern!