Frohe Weihnachten – segensreiche Ermutigungen von Präses Schneider in der Heiliggeistkirche!

Von Dr. Karin Werner-Jensen

Bald ist Weihnachten. Obgleich die Kirchen oft leer stehen, immer mehr Menschen aus den christlichen Kirchenverbänden austreten und deshalb auch immer weniger Kirchensteuern für Bildungs- und soziale Aufgaben zur Verfügung stehen, Kirchen und Organisationen zusammengelegt oder ganz gestrichen werden, Religionsunterricht als Pflichtfach zunehmend verschwindet und damit auch die christliche Wertevermittlung – so sind am 24. Dezember plötzlich die Kirchen voll: In der Heiliggeistkirche in der Altstadt nahmen in den letzten Jahren über 1000 Menschen an einem einzigen Gottesdienst teil. Irgendetwas scheinen diese Menschen an diesem Tag in der Kirche zu suchen und offenbar auch zu finden. Denn sie kommen jedes Jahr wieder.
Frohe Weihnachten – segensreiche Ermutigungen von Präses Schneider in der Heiliggeistkirche!

Am 31.10.2013 war der Ratsvorsitzende der ev. Kirche in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, zum Ausklang der Heidelberger-Katechismus-Feierlichkeiten zu Gast in der Heiliggeistkirche. Seine zum Nachdenken anregende Rede (hier in Auszügen) hat mich sehr beeindruckt könnte auch an Weihnachten gehalten worden sein:
„Ganz oder gar nicht!“ – diese kompromisslose Alternative ist manchmal die entscheidende Frage für das Glück unseres Lebens. „Ganz oder gar nicht!“ – damit konfrontiert uns ein uns liebender Mensch, wenn es um unsere Bereitschaft geht, Vertrauen zu wagen für eine lebenslange Beziehung und für eine Entscheidung zur Elternschaft.

Wer in der Liebe (allerdings) versucht, sein Vertrauen durch Kontrollvereinbarungen abzusichern, wird sein Lebensglück vielleicht verpassen…Christenmenschen sollen aktiv sein, Herzen, Augen und Hände gegenüber den Benachteiligten und den Notleidenden öffnen und sich in einem gerechten und barmherzigen Tun… auch durch Rückschläge und Misserfolge nicht entmutigen lassen.
Diese Lebenshaltung brauchen auch unsere Politiker und Politikerinnen. Sie erleben und erleiden immer wieder neu die Komplexität aller politischen Prozesse und die Grenzen des eigenen Entscheidens und Handelns.

Das gilt auch für Heidelberg. Dietrich Bonhoeffer hat das in einem Bekenntnis so ausgedrückt: Ich glaube, dass uns Gott in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. Gottes Wort schenkt uns die Freiheit, unser Vertrauen auch in Krisen durchzuhalten.“

Frohe Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr auch im Namen der SPD-Fraktion Heidelberg!