Aus dem Wieblinger Bezirksbeirat erreichte uns ein Antrag über die städtebauliche Entwicklung im Ochsenkopf. Ein aktuelles Vorhaben zu Abriss und Neubau einer Häuserzeile, möglicherweise verbunden mit einer deutlichen Nachverdichtung, lässt befürchten, dass hier ein Domino-Effekt entstehen könnte. In der letzten Zeit wurden Siedlungsbild und Bewohnerschaft schon durch ähnliche Baumaßnahmen geändert.

Zitat: “ Wir Mitglieder des Bezirksbeirates bitten den Gemeinderat, darauf zu achten, dass die Gesamtstruktur des Ochsenkopfs weitgehend erhalten bleibt und die dortige Bevölkerung bei größeren Bauvorhaben rechtzeitig eingebunden wird.“

Die Siedlung Ochsenkopf wurde in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts für Mitarbeiter der Bahn gebaut. Dadurch entstand eine homogene Bewohnerschaft, die sich seither stabil erhalten hat. Desgleichen blieb die architektonische Struktur weitgehend homogen, auch die Mietpreise blieben weitgehend stabil und moderat. Die in die Jahre gekommene Bausubstanz bedarf einer Nachrüstung, weiterer Abriss und Neubau sollten aber vermieden werden. Planerisch ist die Situation kompliziert, da in diesem Bereich Denkmalschutz nicht möglich ist.

Die Bewohner, die z.T. schon in dritter Generation in den Häusern wohnen, haben Arbeit und oft auch Geld in die Eigenrenovierung gesteckt. Die SPD hat daher den Antrag gestellt zu prüfen, wie die Ziele des Bezirksbeirates anders erreicht werden können, z.B. durch eine Milieuschutzsatzung oder andere planerische Mittel. Ein Gespräch mit den möglichen Bauherren ist sicher auch hilfreich. Eine so homogene soziale und bauliche Struktur wie die Siedlung Ochsenkopf gibt es sonst praktisch nicht in Heidelberg, sie gilt es zu erhalten.