Der Karlstorbahnhof ist ein Flaggschiff der Heidelberger Kulturszene – regional und überregional eine starke Marke. Darauf kann Heidelberg stolz sein. Für die Zukunft gilt es, diese Marke weiterhin wettbewerbsfähig zu halten. Die Frage ist nur wie? Ist ein Umbau am derzeitigen Standort der Weisheit letzter Schluss oder sollte man sich auch nach Alternativen umschauen?
Fragen, auf die mit Sachverstand und Weitsicht Antworten gefunden werden müssen. Für die SPD-Fraktion ist klar: finanzieller Millionenaufwand muss im richtigen Verhältnis zum erreichten Mehrwert stehen. Der im Moment diskutierte Umbau des denkmalgeschützten Karlstorbahnhof für 11 Mio €, um eine Saalvergrößerung um ca. 200 Plätze zu erhalten, überzeugt uns noch nicht. Der Denkmalschutz erschwert ein optimales Nutzungskonzept und verteuert die Maßnahme.
Bei solchen Schwierigkeiten ist es naheliegend, dass man Alternativen aller Art ernsthaft prüft, somit auch andere Standorte. SPD und GAL hatten dies deshalb nun beantragt. Grüne/GenerationHD lehnten dies kategorisch ab. Unser Antrag fand keine Mehrheit.
Mit Denkverboten wird man dieser schwierigen Aufgabe aber nicht gerecht. Es gilt mit Weitsicht Entscheidungen zu treffen – für den Karlstorbahnhof wie für die Stadt. Die Konversionsflächen eröffnen neue Perspektiven für Kulturangebote. Zudem kann der fortschreitenden sozial-kulturellen Trennung der Stadt in Nord und Süd aktiv begegnet werden. Vernetztes, langfristiges Denken – das ist verantwortliche Stadtpolitik. Die nach wie vor hohen Besucherzahlen des Karlstorbahnhofs geben uns noch die Möglichkeit, alle Optionen auf Herz und Nieren zu prüfen. Das sollten wir tun, das sind wir dem Karlstorbahnhof wie den BürgerInnen schuldig.