Was macht man als Stadträtin, wenn man für etwas ist, was einem nicht gefällt? Diese Frage stellte sich manchem/mancher von uns, als wir diese Woche über den Bebauungsplan Vorplatz Altes Hallenbad entscheiden mussten. Nach jahrzehntelangem Stillstand und vielen verworfenen Anläufen kommt nun endlich Leben ins Alte Hallenbad, wenn auch nicht das, was alle sich wünschten. Und so ist es nun auch mit dem vorgelegten Entwurf.
Der Vorschlag zur Platzgestaltung sieht gut aus, es gibt auch außerhalb des Gastronomiebereiches Platz zum Sitzen und Verweilen. Der Anbau im Bereich Thibautstraße ist insgesamt stimmig, wobei man über die Farbe geteilter Meinung sein kann. Die sogenannten Arkaden jedoch vor dem Eingangsbereich bereiteten nicht nur mir Unbehagen. Durch die Absenkung des Platzes zur unteren Etage des Kesselhauses haben sich die früheren Proportionen des alten Entwurfes deutlich verschoben, der Abstand vom Boden zur oberen Fensterreihe ist viel höher geworden. Der jetzt geplante Vorbau mit zwei Etagen, eckig und zweistöckig, wirkt wuchtig und hat nichts zu tun mit den ursprünglich geplanten Arkaden.
Offenbar (soweit man das aus den Animationen erkennen kann) kann man die schönen Fenster im oberen Fassadenabschnitt nur noch aus weiterer Entfernung sehen, da das Dach des Anbaus blickdicht ist. Dies wurde schon im Bauausschuss bemängelt mit der Bitte an den Architekten, die Gestaltung evtl. noch anzupassen. Da dies nicht geschah, andererseits das eigentliche Vorhaben ja willkommen war, blieb also den Nicht-Befürwortern nur die Enthaltung. Wir fordern jedoch, dass für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt wird. Dafür muss genug Platz sein!