Zwei Themen erhitzten in der letzten Gemeinderatssitzung die Gemüter: der vom Regierungspräsidium als Ausgleich zum Bau der B 535 vorgeschriebene Rückbau der L 600 bei Sandhausen, sowie die geplante Schließung des Hallenbades Hasenleiser am Wochenende.

1. Schon vor 20 Jahren wurde der Rückbau der L 600 als ökologischer Ausgleich im Planfeststellungsverfahren vorgeschrieben, die B 535 wurde gebaut, die L 600 wurde aus dem Flächennutzungsplan gestrichen und dann passierte – nichts. Hier liegt der Kern des Problems: wenn durch eine solche Verzögerung und dem damit einhergehenden Anstieg der Verkehrszahlen die vorgeschrieben Maßnahme nicht mehr durchführbar erscheint, verkommt die Ausgleichsmaßnahme zu einer Alibiveranstaltung. So wird Politik unglaubwürdig. Die SPD hat deshalb immer den Rückbau zur Entlastung des Naherholungsgebietes Kirchheimer Feld gefordert. Der Kompromiss: eine wirklich gleichwertige Ausgleichmaßnahme, die von Heidelberger Umweltamt , Landesnaturschutzverband , und Regierungspräsidium akzeptiert wird. Andernfalls muss eben doch rückgebaut werden. Nun ist Sandhausen am Zug.

2. Die geplante Schließung des Hallenbades Hasenleiser am Wochenende, gerade dann, wenn Familien mit ihren Kindern Zeit haben, trifft den besonders kinderreichen Süden, den größten Stadtteil in Heidelberg. Wie passt das zu „Familienoffensive“? Nachdem das Emmertsgrund-Bad geschlossen wurde, gibt es für junge Familien nur noch den mühsamen Weg ins DHC-Bad, das Köpfelbad ist noch weiter weg – oder den Weg nach Leimen. Das trifft vor allem die sozial schwächeren Familien. Wir erwarten von der Stadtverwaltung, dass das Hallenbad im Heidelberger Süden den Familien auch am Wochenende geöffnet bleibt.