Im Herbst 2013 hatte die SPD die Erstellung eines Handlungsprogramms Wohnen beantragt. Nun liegt der Entwurf der Verwaltung vor. Insbesondere das darin enthaltene Baulandprogramm als neues wohnungspolitisches Instrument ist geeignet einen wichtigen Beitrag zu leisten, um neuen Wohnraum zu errichten. Hierdurch sollen nämlich alle für den Wohnungsbau geeigneten Flächen erfasst werden mit dem Ziel kontinuierlich und ohne zeitliche Unterbrechungen zwischen den jeweiligen Projekten weitere Flächen zu bebauen.
Jedoch fordert die SPD auch Nachbesserungen am Entwurf. So heißt es im vorliegenden Entwurf, dass in den vergangenen zehn Jahren nur ca. 60 preisgebundene Wohnungen pro Jahr errichtet wurden und sich seit 2005 die Anzahl der mietpreis- oder belegungsgebundenen Wohnungen nahezu halbiert habe. Trotz dessen möchte die Verwaltung in ihrem Entwurf die bisher beim Baulandmanagement geltende Vorgabe von nur 20 % gebundener Wohnungen beibehalten sowie auf die Grundstücksvergabe durch die Stadt ausweiten. Die Zahlen verdeutlichen, dass die Vorgabe von 20 % in der Vergangenheit nicht erfolgreich war und deshalb nicht zu erwarten ist mit dieser Vorgabe den großen Bedarf an Wohnraum im unteren und mittleren Preissegment zu decken. Aus diesem Grund fordern wir, dass im Handlungsprogramm Wohnen die gleichen Vorgaben wie im wohnungspolitischen Konzept für Mark Twain Village festgelegt werden: Einen Anteil von 40 % geförderten Mietwohnungen (5,50 bis 8 € Kaltmiete pro qm) und weitere 30 % geförderte Eigentumswohnungen für Schwellenhaushalte. Diese Vorgabe von 70 % Prozent preiswertem Wohnraum soll als Grundsatzregelung für die Heidelberger Wohnungspolitik festgesetzt werden, um sozial durchmischte Wohnquartiere zu gewährleisten. Gleichzeitig soll in Ausnahmefällen die Möglichkeit bestehen im Einzelfall von diesem Grundsatz abweichen zu können, sofern andere prozentuale Vorgaben in einem betroffenen Quartier besser geeignet sind, um ein sozial durchmischtes Quartier herzustellen.