Vergangenen Mittwoch fand im Gemeinderat ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, keinen der drei übrig gebliebenen Standortvorschläge für den Reiterverein weiterzuverfolgen, mit 24:17 eine doch in dieser Klarheit nicht erwartete Mehrheit. Eigentlich ging es ja nur um den Standort Schänzel, da die beiden anderen Standorte von allen Fraktionen abgelehnt wurden. Zu einer separaten Abstimmung über „Schänzel“ kam es dadurch nicht mehr. Die SPD- Fraktion hat mehrfach betont, dass wir nicht gegen den Reiterverein, sondern für die Erhaltung des Handschuhsheimer Feldes gestimmt haben.
Im Gegensatz zu anderen Fraktionen, die sich ausschließlich auf „Schänzel“ fokussiert hatten, hat sich die SPD um eine machbare Alternative bemüht. Und dies gerade deshalb, weil sie vermutet hatte, dass „Schänzel“ keine Mehrheit findet, und sie dem Reiterverein einen Weiterbestand ermöglichen wollte. Dass diese Alternative ohne jegliche Prüfung als nicht realisierbar abgelehnt wurde, hat uns sehr geärgert und dem Reiterverein eine große Chance genommen. Warum bitte will der Sportkreis genau in diesem Bereich westlich der Bahnstadt einen Sportpark errichten, wenn sich diese Fläche doch anscheinend für den Sport gar nicht eignet?
Am Tag nach der Abstimmung wurden wir in der RNZ als einer der „Sargträger des Reitervereins“ bezeichnet. Es wurde uns Sportfeindlichkeit unterstellt, was wir in aller Schärfe zurückweisen. Die SPD, die schon immer ein Partner des Sports war, hat in den letzten fünf Jahren alle Neubau- oder Renovierungsmaßnahmen Heidelberger Sportvereine einstimmig unterstützt und keinen einzigen Antrag auf Bezuschussung eines Sportvereins abgelehnt. Ist man dann gleich Sport- feindlich, wenn man ein einziges Mal wegen eines Standorts anderer Meinung ist? Muss Gerhard Schäfer vom Sportkreis dann sofort die Wahlkeule auspacken und völlig überzogen reagieren? Da die SPD kein Interesse am Ende des Reitervereins hat, wollen wir gerne mithelfen, eine einigermaßen tragbare Kompromisslösung in dieser schwierigen Situation zu finden.