Für die nächtlichen Fahrgäste kaum nachvollziehbar, aber die Einführung eines attraktiven Nachtbusverkehrs war in Heidelberg eine äußerst zähe Angelegenheit. Die gute Idee brauchte bei Stadtverwaltung und HSB erstmal mehrere Jahre Reifezeit, bis die Nachtschwärmer schließlich im Sommer 2002 an Wochenenden und vor Feiertagen via Nachtbus zu den verschiedenen Kultur- /Partyangeboten fahren und sicher nach Hause kommen konnten. Dieses Angebot, mit dem Bismarckplatz als zentraler Haltestelle und Umsteigeknoten, wurde von Beginn an sehr gut angenommen. Seither hat sich die SPD- Fraktion mehrfach und erfolgreich für weitere Verbesserungen der Moonliner- Nachtbusse eingesetzt, z. B. per Antrag zum Doppelhaushalt 2007/2008. Mit den zusätzlich bereitgestellten Finanzmitteln konnten die Fahrtakte der überquellenden Moonliner von stündlich auf halbstündlich verdichtet werden. 2009 griffen wir die Anregung der SPD Neuenheim auf, im Neuenheimer Feld auch die Richtung Neckar gelegenen Wohnheime günstiger mit dem Moonliner zu erschließen, was durch eine geänderte Linienführung gelang.

Positiv bewerten wir die Vorschläge der RNV für zusätzliche Fahrten sowie den Lückenschluss im Fahrplan zwischen 4 Uhr und 7 Uhr am Wochenende. Jedoch sind in dem vorgelegten „neuen“ Moonliner- Linienkonzepts einige Verschlechterungen zum jetzigen System erkennbar. Dieser neue Konzeptvorschlag wurde aus Gründen schlechterer Erreichbarkeit und längeren Wartezeiten vom Bezirksbeirat Altstadt einstimmig abgelehnt. Die SPD- Fraktion sieht zudem die Schwächen, dass die positiven Errungenschaften der Nachtbedienung für die südlichen Wohnheime im Neuenheimer Feld wieder verloren gingen. Auch die Moonliner- Fahrgäste vom Uniplatz in den Pfaffengrund, die bisher 18 Minuten unterwegs sind, bräuchten durch lange Umwege, erzwungene Umsteige- und Wartezeiten am Bismarckplatz dann 45 Minuten.

Der Gemeinderat hat aus diesen Gründen richtigerweise den Tagesordnungspunkt mit Arbeitsaufträgen rückverwiesen mit dem Ziel, das bewährte Heidelberger Nachtbusnetz nicht umzustellen, sondern an einigen Stellen sinnvoll zu ergänzen.