Stadthalle – Kongresszentrum – Denkmalschutz
Im Kern geht es um Wissen oder Hoffen: Dem Wissen der geplanten Zerstörung des weltberühmten Stadtbilds von Heidelberg steht ein Hoffen auf Vorteile eines modernen Kongresszentrums als Anbau der denkmalgeschützten Stadthalle gegenüber. Wer den Ist-Zustand kennt, wer die Computersimulationen des gewaltigen Anbaus („lange Schwester“) auf dem Baumumstandenen grünen Montpellier-Platz und der Fläche des angrenzenden 12-Familienhaus ansieht, der erkennt die unwiederbringliche Zerstörung des historischen Stadtbildes (http://www.competitionline.de/3017507). Bamberg zeigt wie es gehen kann: Mit dem Titel Weltkulturerbestadt, mit einem modernen Kongresszentrum außerhalb der historischen Altstadt!
Aufgeschreckt
wurde der OB durch den überwältigenden Erfolg des Bürgerbegehrens. Er versucht nun den von den Stadtratsfraktionen CDU, Grünen/gen.hd, FDP, HD und FWV beschlossenen und begrüßten Siegerentwurf gefälliger gestalten zu lassen, vor allem aber hinter viel viel Grün zu verstecken. Denn, so die Erkenntnis, es handelt sich ja um einen sensiblen Standort. Doch auch ein Tarnmantel über den lang gestreckten Koloss kann die Bürgerschaft nicht vom Wissen der Zerstörung der anmutigen Stadthallenumgebung und des historischen Stadtbildes abbringen. Zeitgemäße Architektur findet in Heidelberg Platz am Bahnhof und der Bahnstadt!
OB Würzner hat in seiner ersten Presseerklärung nach Abgabe der 20 000 Unterschriften u. a. polemisch behauptet, ein Kongresszentrum am Bahnhof würde 30 Mio mehr kosten und doppelte Unterhaltskosten ergeben. Auf meine Anfrage nach nachvollziehbarer Rechnung und Darstellung dieser Mehrkosten gegenüber dem Neubau an der Stadthalle sowie den dafür angesetzten Unterhaltskosten kam leider keine Reaktion.
Ganz aktuell
wurde Heidelberg hinter Monaco zur weltweit attraktivsten Urlaubsdestination gewählt (Travellers Choice 2010). Die Bürgerschaft Heidelbergs freut sich und wird dafür sorgen, dass dies auch so bleibt.