In der derzeitigen Diskussion um die Hauptschulen und WRS geht es fast ausschließlich um die Schließung bestimmter Hauptschulen und um die künftigen Standorte der „neuen“ WRS. Ganz selten wird darüber diskutiert, ob eine WRS überhaupt sinnvoll ist, ob sie tatsächlich zu einer Verbesserung des Bildungsstandards führt oder ob sie nach Meinung zahlreicher Experten eine Mogelpackung ist und nur unter anderem Namen zur Beibehaltung eines nicht mehr zeitgemäßen dreigliedrigen Schulsystems dient.
Auf der homepage des Kultusministeriums BW liest man, dass die Hauptschulen durch „zukunftsweisende Konzepte“ zu WRS weiterentwickelt werden sollen, die im besonderen Maße die Interessen der Schüler durch Wahlpflichtfächer fördern sollen und ihnen eine „Berufswegeplanung“ bieten soll. Klingt gut, aber hält die Umsetzung aber auch diesen hochtrabenden Worten stand? Die Einführung ist zum Schuljahr 2010/2011 geplant, die Bildungspläne sollen erst im Frühjahr 2010 vorliegen und die Lehrer haben dann zur Einarbeitung max. 4-5 Monaten Zeit. Keineswegs geklärt ist auch der enorme Abstimmungsbedarf mit den beruflichen Schulen. All dies soll jetzt ganz offensichtlich im Schnellverfahren durchgepeitscht werden.
Viel wichtiger als Schnelligkeit ist aber die Gewährleistung einer besseren Bildung als bisher. Die WRS-Absolventen sollen nicht nur „ihren“ mittleren Bildungsabschluss bekommen, sondern sie sollen mit ihrer besseren Bildung auch an den beruflichen Gymnasien mithalten können, was derzeit in sehr vielen Fällen leider nicht zutrifft. Daher muss für die „neue“ WRS gelten: Gut ausgewählte Lerninhalte, konsequentes Einhalten der dann höheren Bildungsstandards u.a. in Deutsch, Englisch und Mathematik sowie Klassengrößen mit max. 25 Schülern. Dann hat die neue WRS eine Chance.