Vor kurzem besuchte die SPD-Fraktion die Willy-Hellpach-Schule (WHS), um sich über den aktuellen Zustand zu informieren. Nach ausführlichem Rundgang durch die verschiedenen Gebäudeteile und Außenbereiche müssen wir leider festhalten: Der Zustand der Willy-Hellpach-Schule ist eine Schande für die Schulstadt Heidelberg. 1957 wurde die Schule fertiggestellt und bis heute hat sich fast nichts geändert. Zwar wurden 2013 und 2015 ein paar bauliche Nachbesserungen (Dachsanierung, Akustikdecken, neue Verbindungsbrücke und Aufzug wegen der fehlenden Barrierefreiheit) durchgeführt. Räumliche und pädagogische Verbesserungen, um den beteiligten über 1.400 Schülern, ca. 100 Lehrern und der Verwaltung eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu verschaffen, wurden offensichtlich völlig „vergessen“. So fehlen Aufenthaltsräume für Schüler und Lehrer sowie weitere Klassenzimmer, im Winter ist es eiskalt und im Sommer aufgrund der Einfachverglasung unerträglich heiß. Bei Starkregen regnet es rein, sogar Efeu wächst durch ein Fenster. Die beiden Lehrerzimmer sind viel zu klein und viel zu laut. Trotz der skandalösen baulichen Zustände leisten Kollegium, Schulleitung und Verwaltung hervorragende Arbeit. Leider haben berufliche Schulen keine Lobby. Die zum Teil schon erwachsenen Schüler*innen, die meist nur 3 Jahre an der WHS sind, „ertragen“ ihre Schulzeit an der WHS eher emotions- und fassungslos. Wohlfühlen tut sich hier niemand. An den allgemeinbildenden Gymnasien wäre bei diesen Zuständen schon längst die Hölle los.
Für die Sanierung der WHS, die schon mehrfach verschoben wurde, stehen im Doppelhaushalt 2019/20 nur 3,2 Mio zur Verfügung, der Rest von 23,8 Mio soll offenbar in den Folgejahren aufgewendet werden. Dies bedeutet aber, dass die WHS frühestens 22/23 fertig wird. Die SPD-Fraktion fordert, die ehemalige Springer Schule (JSS) umgehend zu renovieren, damit die WHS in die ehemalige JSS umziehen kann. Sofort danach muss der Umbau beginnen. Weitere 4 Jahre ohne grundlegende Verbesserungen für alle Beteiligten der WHS sind für die SPD-Fraktion nicht hinnehmbar.