Bereits vor 25 Jahren (!) hat die damalige Oberbürgermeisterin Beate Weber die Dienstvereinbarung zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf den Weg gebracht. Das Amt für Chancengleichheit arbeitet mindestens ebenso lange schon mit vollstem Einsatz an diesem Thema.
Da stimmt es nachdenklich, warum im aktuellen kommunalen Gleichstellungsbericht der Stadt Heidelberg im letzten Untersuchungszeitraum kaum Fortschritte erzielt werden konnten.
Die augenscheinlichsten Schieflagen sollen hier deshalb im Fokus stehen.
Kinder = Frauensache?
- Frauen nehmen in der Stadtverwaltung eine durchschnittliche Elternzeit von 19 Monaten
- Väter nehmen zwei Monate.
Teilzeit = Frauensache?
Bei der Stadt Heidelberg arbeiten
- 49% der beschäftigten Frauen
- 8% der Männer
in Teilzeit
Führungspositionen = Männersache?
Von einer, wie in der Gleichstellungsvereinbarung festgeschriebenen paritätischen Besetzung der Führungspositionen, kann – auch 25 Jahre später – immer noch keine Rede sein:
Der Frauenanteil liegt
- auf Dezernatsebene bei 0%,
- in Amtsleitungspositionen bei 30%,
- bei den stellvertr. Amtsleitungen bei 35%,
- bei den Abteilungsleitungen bei 45%,
- bei den stellvertr. Abteilungsleitungen bei 53%.
Je höher es also auf der Karriereleiter geht, umso weniger Frauen sind dort zu finden.
Dieses Schlaglicht zeigt, dass von einer Gleichstellung zwischen Frauen und Männern nicht die Rede sein kann. Es zeigt, dass die Bemühungen nicht ausreichend sind und dringend intensiviert werden müssen – Gleichstellung muss zur Chefsache erklärt werden und mit entsprechenden Mitteln, Programmen und Maßnahmen wirksam betrieben werden.