In den vergangenen Wochen wurde weltweit und auch hier in Heidelberg unter dem Schlagwort „Black Life Matters“ gegen Rassismus und Polizeigewalt protestiert. Auslöser für die globale Bewegung war der Tod von George Floyd in den USA.

Manche fragen sich, was dieser eine Vorfall mit der deutschen Gesellschaft zu tun hat. Aber auch „bei uns“ gab und gibt es Vorfälle von rassistischer Polizeigewalt, die Initiative „Gedenken an Oury Jalloh“ informiert hierzu.

Diese Verwunderung zeigt eines der Probleme von Rassismus: die Betroffenen müssen selbst auf die diskriminierenden Erlebnisse und Ungleichbehandlungen aufmerksam machen, da die Mehrheit der Bevölkerung das „Problem“ nicht sieht.

Und das ist gefährlich, denn Rassismus beginnt weit vor Mord. Rassismus passiert jeden Tag, bei der „zufälligen“ Polizei-Kontrolle am Bahnhof, in der Schule und Uni, bei der Arbeit, bei Auswahlprozessen für Jobs, Wohnungen oder auch beim Online-Dating – rassistische Bemerkungen und Strukturen sind für Schwarze Menschen und Menschen mit migrantischem Hintergrund in unserer Gesellschaft allgegenwärtig.

Für Weiße Menschen heißt es deshalb, Betroffene von rassistischer Gewalt ernst zu nehmen, ihnen zuzuhören und sich über systematischen Rassismus zu informieren.

Aktuell gibt es einen guten Anlass: Der Juni ist „Pride Month“, also der Monat für die Gleichberechtigung queerer Menschen. Die Christopher Street Proteste – nach denen die CSD-Demonstrationen für die Rechte von homosexuellen und queeren Menschen benannt sind – wurden 1969 von einer schwarzen trans Frau angeführt. Ihr Name ist Marsha P. Johnson – wenn ihr sie und ihre Geschichte nicht kennt, informiert euch.


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