Liest man dieser Tage Publikationen über den Zustand des Gesundheitssystems, fallen einem insbesondere Berichte über den akuten Pflegenotstand in Krankenhäusern und Pflegeheimen ins Auge.

So gebe es nicht nur zu wenig Personal und Zeitdruck – die Bediensteten hätten geradezu Angst, wegen dieser schlechten Arbeitsbedingungen lebensgefährliche Fehler zu machen.

Dies führe dazu, dass selbst der minimale Grundsatz „satt, sauber, schmerzfrei“ kaum noch gewährleistet werden könne. Kranken und den Angehörigen in der belastenden Situation beizustehen, sie beraten und ihnen zuhören zu können – davon sei schon längst nicht mehr die Rede.

Kommt man nun in die Situation, in der Familie selbst auf entsprechende Hilfe angewiesen zu sein, macht man sich oft zum ersten Mal selbst ein Bild über die Situation vor Ort. Selbst vom Vorgefallenen belastet, trifft man auf körperlich über dem Limit laufendes Personal, das aber durch großes Engagement, mit immensem Einsatz und viel Herzblut das System am Laufen hält, personelle Engpässe aufopferungsvoll ausgleicht und den Betroffenen hierdurch jederzeit das Gefühl vermittelt, gut und sicher aufgehoben zu sein.

Nun merkt man selbst, was das, was man bisher nur aus den Medien kennt, bedeutet. Es ist Zeit zu handeln. Wir müssen in der Krankenpflege- und Ärzteschaft den Personalansatz bedeutend verbessern.

Weiter müssen wir endlich dem Verkehrsinfarkt im Neuenheimer Feld zu Leibe rücken. Beide Probleme können Menschenleben gefährden und erschweren die Arbeit des ohnehin gebeutelten Personals.

Danke an das Team der Kardio-Intensivstation der Krehl Klinik Heidelberg für die tolle Arbeit in der letzten Woche. Ich ziehe meinen Hut.


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