…rund 90.000 Menschen, die ihren Arbeitsweg als Ein- und Auspendler außerhalb ihres Wohnortes bestreiten, sorgen für Verkehr in unserer Stadt. Angesichts dieser Zahlen brauchen wir bei der Mobilitätswende ein Umdenken. Wir können im Gemeinderat über Heidelberger Verkehrsprobleme diskutieren und Klimaschutzdezernate schaffen, soviel wir wollen.

Wenn wir es jedoch nicht schaffen, dass wir unsere Haltung innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar ändern, dann wird’s auch nichts mit der Mobilitätswende. Regionale Zusammenarbeit bedeutet Potenziale zu heben und nicht im eigenen Saft zu schmoren. Wer dies jedoch hauptsächlich unter der Prämisse tut, dass man stets als Gewinner hervorgehen muss, der hat das Prinzip der Metropolregion nicht verstanden. In der Frage der Mobilitätswende braucht Heidelberg die Region und nicht umgekehrt. Wir brauchen einen massiven regionalen Ausbau der Attraktivität im Nahverkehr und der eine oder andere Pendlerbericht könnte sicherlich dabei helfen, dass man die Prioritäten richtig setzt.

Nahverkehr kostet Geld, keine Frage. Doch mittlerweile ist auch der Bund mit im Boot, so dass wir in dem Konstrukt der Metropolregion einen massiven Ausbau des Nahverkehrs vorantreiben müssen. Bis eine neue S-Bahnlinie gebaut oder Straßenbahnen zur Taktverdichtung bestellt sind, vergeht Zeit. Wie wäre es bis dahin, dass man eine regionale Mobilitätscard schafft, die Bus und Bahn, Carsharing, VRNnextbike in einem bezahlbaren Preis vereint, um die Attraktivität als Sofortmaßnahme zu erhöhen und Mobilität für alle zu schaffen? So schwer ist das nicht.

Dafür braucht es keine Bedenkenträger, sondern eine Kultur des Ermöglichens.

Das meint Ihr Stadtrat Mathias Michalski.