In diesem Jahr feiern wir 100 Jahre Frauenwahlrecht! Es war der Rat der Volksbeauftragten, der während der Novemberrevolution von 1918 ein Gesetz erließ, mit dem Frauen in Deutschland erstmals das aktive und passive Wahlrecht erhielten.

In 1949 fand dieser historisch bedeutsame Durchbruch für die Gleichberechtigung seinen Niederschlag im Grundgesetz. „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, heißt es dort in Artikel 3. Nach der in zähem Ringen erkämpften rechtlichen Gleichstellung gilt es seit dem, auch die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft durchzusetzen. Und wiederholt zeigt sich: Frauen brauchen bei allem, was sie fordern, einen langen Atem und verlässliche Verbündete.

Es ist erfreulich, dass sich die Stadt Heidelberg sehr engagiert diesem Thema annimmt und das Thema Chancengleicht zwischen Frauen und Männern ständig im Blick behält. Auch mit der am 8. März beginnenden Veranstaltungsreihe zum Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht informiert die Stadt Heidelberg zu diesem Thema.

Am 8. März ist Internationaler Frauentag und die Gelegenheit erneut öffentlichkeitswirksam auf das Thema Gleichstellung im täglichen Leben hinzuweisen. So ist es heute leider nicht selbstverständlich, dass gleiche Arbeit und Leistung auch gleiche Entlohnung finden. Frauen verdienen für die gleiche Arbeit an vielen Arbeitsplätzen deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen und das obwohl die gesetzlichen Bedingungen eindeutig sind. So verharren die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern seit Jahren um die 20 Prozent und das in fast allen Berufen. Deutlich wird dies durch den Equal Pay Day. Er markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt der Männer zu kommen. Auch 2018 wird dieser Tag Mitte März liegen.

Es ist eher ein gesellschaftliches Verständnis das geschaffen werden muss, dass unabhängig vom Geschlecht Arbeit und Leistung gleich zu entlohnen sind. Der DGB Rhein-Neckar-Odenwald wird sich am 8. März gemeinsam mit der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte am Internationalen Frauentag mit diesem Thema beschäftigen.