Die heutige Verkehrssituation, insbesondere der Weg zur Arbeit und zurück ist bereits heute in Heidelberg eine besondere Herausforderung an die eigene Zeit und die eigenen Nerven. Eine Verbesserung der Lage ist bei allen Anstrengungen der Stadt nicht in Sicht. Dies hat vielfältige Gründe. Das eigene Verkehrsverhalten und Nutzung der einzelnen Verkehrsarten gehört mit dazu.

Wie sieht unsere Mobilität im Jahr 2030 aus? Der ACE, Autoclub der Gewerkschaften und die Unternehmensberatung Roland Berger sind dieser Frage in einer Studie nachgegangen.

Eine der zentralen Thesen ist, dass mit der Einführung von autonomen Fahrzeugen der öffentliche Nahverkehr zunehmend unattraktiver wird. Die Folgen daraus wären deutlich mehr Verkehr in den Städten. Begründet wird dies aus der Erkenntnis, dass Aufgrund der technologischen Vorreiterrolle Deutschlands im Bereich autonomes Fahren zu erwarten ist, dass die Automobilhersteller die Einführung autonomer Fahrzeuge in den deutschen Markt frühzeitig und mit großer Konsequenz verfolgen werden. Damit werden autonome Fahrzeuge und auch autonome Taxiflotten in Deutschland 2030 eine signifikante Rolle spielen.

So will etwa die Deutsche Post DHL mit autonom fahrenden elektrischen Lieferwagen ihre Pakete ausliefern. Der Lieferwagen folgt dem Paketboten selbstständig und sucht sich alleine einen Parkplatz um damit wertvolle Zeit bei der Paketauslieferung einzusparen. Dies ist keine Zukunftsvision sondern ab 2018 Realität. Mit dieser Technik ausgestattete Fahrzeuge werden ab nächstem Jahr auf den Straßen zu sehen sein.

Auf die Politik in den Städten kommt damit eine große Herausforderung zu. Einerseits gilt es ein unkontrolliertes Wachstum des Individualverkehrs zu verhindern und andererseits die bestehenden Verkehrsträger deutlich stärker miteinander zu vernetzen um eine mögliche „Verkehrsanarchie“ zu verhindern. Die Politik steht in der Pflicht, die Rahmenbedingungen für den Aufbau eines effektiven Verkehrsflussmanagements in Echtzeit zu schaffen.

Für Heidelberg liegt in der Vernetzung der einzelnen Verkehrsträger eine Chance die Verkehrssituation zu verbessern.

Studie beziehen: www.ace.de/urbane-mobilitaet