Am 8. März findet seit mehr als 100 Jahren der Internationale Frauentag statt. Ist es doch für Männer meiner Generation selbstverständlich, dass 50% der Erde den Frauen gehört, gibt es immer noch Benachteiligungen, die es nötig machen, den Finger in die Wunde zu legen. Clara Zetkin, die Frauenrechtlerin, sprach 1905 in der Stadthalle zum 1.Mai, dem Tag der Arbeit. Damals wie heute werden Frauen immer noch schlechter bezahlt als Männer. Der Aufstieg in höchste Positionen ist ihnen merkwürdigerweise immer noch oft verwehrt. Alleinerziehende Mütter sind einem deutlich höheren Armutsrisiko ausgesetzt. Verbunden mit schlechteren Chancen für die Kinder – egal welchen Geschlechts. Gleichstellungspolitik ist für mich stark verknüpft mit der eigentlichen Frage unserer Zeit: Der Sozialen. Und nicht umsonst empfinden viele die Einkommens- und Chancenverteilung in unserem Land als nicht gerecht.
Zu tun gibt es also reichlich, dass die in der Verfassung verbrieften Rechte auch Gestalt annehmen können. Positiv ist vielleicht anzumerken, dass es die alten Gräber im Geschlechterkampf nicht mehr gibt. In der Organisation von Familie und Beruf, Alleinerziehender, Partnerschaften und Patchwork- Familien braucht es beide Sorten von Menschen damit es gelingen kann. Und es braucht ein altes Wort mit einem wunderbaren Sinn: Solidarität. Wir verdienen als Souverän: Regierungen, die verlässliche Rahmenbedingungen sicherstellen, damit die Beteiligung und Wahrnehmung an gleichen Chancen auch Wirklichkeit wird.
Ein letztes: Auch unsere Stadtverwaltung könnte mehr Amtsleiter vertragen, die Frauen sind. Zu einem Vorbild gehört auch, dass man mit gutem Beispiel vorangeht.