Gute Arbeit in HD.

Das geht.

Gute Arbeit in HD.

Das geht.

Heidelberg ist weltbekannter Wissens- und Forschungsstandort und hat als Universitätsstadt einen hervorragenden Ruf. Auch der Tourismus ist ein einflussreicher Wirtschaftsfaktor. Allerdings muss der Tourismus im Einklang mit der Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner gebracht werden. Diese Bereiche werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus finden im Industrie- und übrigen Dienstleistungsbereich viele Menschen Arbeit.

Unser Ziel ist es, ein vielfältiges Arbeitsplatzangebot zu erhalten und auszubauen. Dafür muss auch kleinen und mittelständischen Unternehmen in Heidelberg eine Wirkungsstätte ermöglicht werden.

Um neben Wissensarbeit, Forschung und Tourismus auch Industriebetrieben die Möglichkeit zu geben, sich anzusiedeln beziehungsweise sich für ihren Verbleib am Standort einzusetzen, muss den Erwartungen der Unternehmen an Infrastruktur entgegengekommen werden. Insbesondere geht es um die Verfügbarkeit von Glasfaserverbindungen (Gigabit-Anschluss), eine Verkehrsanbindung für Anlieferverkehr, aber auch eine attraktive ÖPNV-Anbindung sowie gute Nahversorgungsmöglichkeiten und ein attraktives Wohnumfeld (Freizeit, Sport und Fitness, o.ä.) für die Beschäftigten. Auch für Berufspendlerinnen und Berufspendler müssen attraktive Lösungen gefunden werden, damit sie ihren Arbeitsplatz erreichen können.

Leben und Arbeiten in Heidelberg

Die Attraktivität Heidelbergs führt dazu, dass die Situation auf dem Wohnungsmarkt weiter angespannt ist. Dies verstärkt die Verdrängung zum Beispiel von jungen Familien ins Umland. Gleichzeitig konkurrieren Wirtschaftsflächen schnell mit Flächen zur Wohnnutzung. Das Bedürfnis nach bezahlbarem Wohnraum in Heidelberg und nach guter und auch gut erreichbarer Arbeit dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Bei der Vergabe von Flächen muss daher die Balance hergestellt werden. Heidelberg muss neben Wohnflächen auch Gewerbeflächen vorhalten.

In der Stadt sind aufgrund der Bedeutung der Universität sowie der Anwesenheit staatlicher und privater Forschungseinrichtungen viele wissensbasierte Arbeitsplätze vorhanden. Aufgabe der Politik ist es aber dafür zu sorgen, dass Menschen aller Qualifikationsstufen Arbeitsplätze in der Stadt finden können.

Dies kann gelingen, indem wissensbasierte Betriebe und Abteilungen ihre Prototypen und Testserien in Heidelberg fertigen können. Dadurch entsteht ein breites Spektrum an Arbeitsplätzen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit unterschiedlichsten Qualifikationen. Vorhandene Arbeitsplätze müssen am Standort Heidelberg gehalten werden.

Qualifizierung unterstützen

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt rasant. Gleichzeitig sind Auswirkungen auf Arbeitsplätze nicht immer konkret absehbar. Es steht jedoch fest: Kenntnisse im digitalen Bereich werden immer wichtiger. Wir wollen daher Strukturen fördern, die Beratungen und Qualifizierungen speziell für geringer qualifizierte Beschäftigte anbieten, um diese fit für die Digitalisierung zu machen. In Zusammenarbeit mit freien Trägern und städtischen Gesellschaften, insbesondere der Heidelberger Dienste, und der Arbeitsagentur sollen für diese Beschäftigten Profilings und Qualifizierungsangebote angeboten werden, die sich an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientieren und Beschäftigung dauerhaft sichern.

Musterstadt für gute Arbeit

Arbeit ist nicht gleich Arbeit - wichtig ist eine faire Behandlung der Beschäftigten. Bei Neuansiedlung müssen diese Aspekte beachtet werden, gerade bei knappen Gewerbeflächen. So kann die Stadt soziale Verantwortung übernehmen.

Gleichzeitig muss die Stadt selbst ihrer Verantwortung gerecht werden, indem sie sich durch eine Tariftreuesatzung bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen auf die Tarifgebundenheit der externen Anbieter und die gerechte Behandlung ihrer Beschäftigten verpflichtet.

Arbeit, die von Fördergeldern abhängig ist, darf nicht prekär sein. Bei der Vergabe von kommunalen Geldern an Organisationen müssen deshalb regelmäßige Erhöhungen der Entgelte für die Beschäftigten berücksichtigt werden. Eine langfristige institutionelle oder Grundförderung ist kurzfristigen Projektförderungen, die befristete Arbeitsverträge nach sich ziehen, vorzuziehen.

Im Wettbewerb um gute Arbeitskräfte für die Kommunalverwaltungen und kommunalen Unternehmen setzen wir uns für eine angemessene Eingruppierung ein. Zudem wollen wir, dass die Stadt zukünftig grundsätzlich auf die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverhältnissen verzichtet. Eine befristete Beschäftigung soll künftig in der Stadtverwaltung, bei städtischen Eigenbetrieben und Gesellschaften die Ausnahme sein. Privatisierungen und Auslagerungen von städtischen Betrieben in Service-GmbHs mit der Intention, die Personalkosten durch Umgehung von Tarifbestimmungen zu drücken, lehnen wir ab.

Vereinbarkeit von Arbeit und Familie

Zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie gehören Schul- und Kinderbetreuungseinrichtungen und -zeiten, die zum Leben passen - das heißt auch zur Vollzeiterwerbstätigkeit beider Elternteile. Das Heidelberger Bündnis für Familie hat sich bewährt und die Arbeit soll weiter ausgebaut werden.

Eine gute und inklusive Bildung und Betreuung muss allen Kindern offenstehen. Wir verstehen dies als gesellschaftliche Aufgabe. Der Zugang zu Bildung und Betreuung muss gebührenfrei werden. Daher wollen wir so schnell wie möglich die Gebührenfreiheit von Krippen, Kitas und Horteinrichtungen erreichen. Wir setzen uns daher beim Bund und beim Land dafür ein, dass Städte und Kommunen beim Einstieg in die Gebührenfreiheit unterstützt werden.

Arbeit und Verkehr – Innovative Lösungen statt Verbote

Für die Lösung der städtischen Verkehrsproblematik brauchen wir mutige Lösungen, die innovativ, bequem, günstig und umweltfreundlich sind. Das dient den Bürgerinnen und Bürgern und allen in Heidelberg arbeitenden Menschen.

Der ÖPNV muss in der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar attraktiver werden. Das geht unter anderem durch eine radikale Senkung der Preise, einer Steigerung der Taktdichte und Park & Ride-Plätzen an geeigneten Haltestellen. Ziel muss sein, dass der Weg zur Arbeit ohne das eigene Auto bequemer, schneller und günstiger ist als mit dem Auto.

Als weitere Maßnahme muss ein ambitionierter Zeitplan für den Umbau des ÖPNV auf CO2-freien Betrieb (Wasserstoff- oder Elektroantrieb) erstellt werden. Außerdem ist die Einführung eines E-Last- und Lieferverkehrs zu prüfen.

In begrenzten Stadtgebieten, beispielsweise im Neuenheimer Feld und im Patrick-Henry-Village sollen Testareale für autonomes Fahren und Smart Mobility-Lösungen entstehen.